EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) ist eine wissenschaftlich anerkannte Behandlungsmethode. Sie wurde in den 1990er von der amerikanischen Psychologin Francine Shapiro entwickelt und hat sich als Verfahren zur Behandlung traumatisierter Menschen etabliert. Zentraler Schwerpunkt ist die Aktivierung der Verarbeitungsprozesse durch Augenbewegungen.
Die therapeutische Stimulierung der Augen („eye movement“) aktiviert beide Gehirnhälften. Sie kann den rationalen und emotionalen Verarbeitungsprozess der belastenden Erinnerung positiv beeinflussen und den persönlichen Belastungsgrad reduzieren.
Belastende Erinnerungen als Ressource nutzen!
Wiederkehrende Erinnerungen können als Versuch der Verarbeitung und Selbstheilung gesehen werden. Sie stellen somit eine Ressource und einen Zugang zum belastenden Ereignis dar. Aus verschiedenen Gründen kann die Verarbeitung aber manchmal nicht richtig gelingen, so dass wir uns scheinbar immer wieder im Kreis drehen.
Häufig sind belastende Erfahrungen wie Filmszenen oder bildliche Fragmente gespeichert, die immer wieder von dem inneren Auge abgespielt werden. Bei den Gedanken an das Ereignis können die meisten Menschen auch körperliche Empfindungen wahrnehmen. Das kann zum Beispiel ein beklemmendes Gefühl in der Brust, muskuläre Verspannung oder das „flaue Gefühl im Magen“ sein. Die Erinnerungen werden oft mit einer Selbstbewertung oder -überzeugung assoziiert. „Ich bin schuld“, „ Ich bin es nicht wert“ oder „Ich hab das eh nicht verdient“ sind Beispiele für negative Glaubenssätze, die nach einem unverarbeiteten Prozess zurückbleiben und uns auch in der Gegenwart beeinflussen können.