Die Pille kam in den 1960er auf den Markt. Erstmals stand einer breite Masse von Frauen eine Verhütungsmethode zur Verfügung, die Ihnen eine selbstbestimmte Sexualität ermöglichte, ohne die Ängste einer ungewollten Schwangerschaft auszustehen. Die Pille hat einen wahren Boom erlebt und nahezu jeder Frau, mit dem Wunsch nach Empfängnisverhütung wurde sie verschrieben.
In den letzten Jahren wurden die kritischen Stimmen immer lauter und es findet eine öffentliche Diskussion über die Nebenwirkungen der Pille statt. Auch das Bewusstsein vieler Frauen hat sich geändert, da die Pille in einen natürlichen und gesunden Hormonhaushalt eingreift. Die Pille ist und bleibt ein Medikament!
Die meisten verschriebenen Pillen sind Kombinationspräparate mit einem synthetischen Östrogenanteil, vorwiegend Ethinyestradiol und einem künstlichen Progesteron (Gruppe der Gestagene, wie Levonorgestrel oder Dienogest). Möglich sind auch reine Monopräparate mit Gestagenen in Form der Pille, dem Implanon (Stäbchen) oder der Depotspritze (Depoclinovir). Die Anteile künstlicher Hormone und deren Konzentration sind von Präparat zu Präparat verschieden.
Zu den hormonhaltigen Verhütungsmitteln, auch hormonelle Kontrazeption genannt, gehören die Spirale (außer Kupferspirale), das Implanon und der Vaginalring.
Die Pille ausleiten
Die Gründe warum Frauen die Pille oder andere hormonelle Verhütungsmittel absetzen möchten sind individuell – spätestens jedoch im Kinderwunsch. Oft werden aber auch die Nebenwirkungen, wie Migräne, Gewichtszunahme, depressive Verstimmungen oder Hautveränderungen als belastend empfunden.
Wann sollte die Pille abgesetzt werden?
Durch die Einahme von hormonelle Verhütungsmittel wird ein natürlicher Zyklus „nachgeahmt“. Die Blutungen zwischen Einnahmepausen der Pille sind lediglich Abbruchblutungen, weil keine künstlichen Hormone eingenommen werden. Daher ist es theoretisch egal, wenn die Pille abgesetzt wird.
Ich empfehle dennoch meist, die Pille nach der letzten Einnahme (meist am 21.Tag, sofern die Pille nicht durchgehend genommen wird) abzusetzen. Viele Frauen haben sich an den 28 -Tage- Rhythmus gewöhnt und können sich daher besser auf ihren natürlichen Zyklus einstellen. Der natürliche Zyklus kann auch +/- 4 Tagen schwanken und gilt dennoch als „normal“ oder gesund.
Ausleitung & Entgiften
Dauer und Umfang sind so individuell wie jede Frau
Bevor die synthetischen Hormone ausgeleitet werden, sollten die allgemeinen körperlichen Entgiftungs- und Ausleitungssysteme mobilisiert werden. Besonderes Augenmerk bei der Ausleitung der Pille liegt auf Darm, Leber und Bindegewebe.
Nachdem die Entgiftungsorgane aktiviert sind, kann nun mit einem homöopathisierten Präparat die Ausleitung der synthetischen Hormone forciert werden. Die Zusammenstellung richtet sich nach der vorab eingenommenen Pille oder der hormonellen Verhütungsmethode.
Beispiel:
Die Patientin hat die Pille „Maxim“ eingenommen. Die Pille besteht aus Ethinyestradiol und Dienogest. Entsprechend enthält die homöopathische Mischung potenziertes Ethinylestradiol und Dienogest.
Hormondiagnostik & Ausgleich hormoneller Dysbalancen
Eine Untersuchung der Hormone über Blut oder Speichel ist frühestens 3 Monate sinnvoll. Die Sexualhormone Östrogen und Progesteron werden von übergeordneten Regelkreisen (Hypothalamus/ Hypophyse) gesteuert, bevor die eigentliche Hormonproduktion an den Zielorganen ausgelöst wird. Über diesen Regelkreis wird auch der natürliche Menstruationszyklus gesteuert. Die Einnahme von synthetischen Hormonen stört diesen Regelkreis, so dass eine realistische Aussage über die Hormonlage nach Absetzen der Pille, bzw. hormonellen Verhütungsmethoden vorher nicht sinnvoll ist.
Blut- oder Speicheldiagnostik?
Eine Blutuntersuchung gibt Aufschluss über den Gesamtpool der Hormone. Sexualhormone sind Steroidhormone und können im Blut nur an Proteine (SHGB und CGB) gebunden, transportiert werden. Im Blut können auch die Steuerhormone der Hypophyse FSH (Follikelstimulierendes Hormon) und LH (Luteinisierendes Hormon) bestimmt werden.
Die Speicheldiagnostik bestimmt die freie Hormonkonzentration. Das sind Hormone, die nicht an ein Transportprotein gebunden sind. Sie können aktiv an einen Hormonrezeptor binden können, um die hormonspezifische Reaktion auszulösen.
Welche Untersuchungsmethode sinnvoll ist, hängt vor allem vom der Indikation und vom Therapieverlauf ab. Ein Speicheldiagnostik nach 3 Monaten erachte ich immer als empfehlenswert, um einer Verlaufskontrolle nach der Ausleitung zu haben und mögliche hormonelle Dsybalancen frühzeitig zu erkennen.
Auf Grundlage der Untersuchungsergebnisse und dem Ziel/ Bedürfnis der Patientin, z. Bsp. Kinderwunsch, können weitere Behandlungsschritte folgen, um hormonelle Dysbalancen auszugleichen und/ oder den natürlichen Zyklus zu modellieren.
Weitere Therapiebausteine
- Aufklärung über den natürlichen Zyklus und die damit verbundenen körperlichen und mentalen Veränderungen
- Zyklusbeobachtung- die körperlichen Signale richtig deuten
- Natürliche Familienplanung
- Menstruationshygiene
- Ernährungsberatung
- Mikronährstoffsupplementierung
- Stressbewältigung/ Achtsamkeitstraining
Dauer Erstgespäch: 2h
Erhebung der vollständigen medizinischen Vorgeschichte/ Anamnese
Aufklärung über den Einfluss hormoneller Verhütungsmittel auf den natürlichen Hormonhaushalt
Wie funktioniert der natürliche Zyklus
Wie kann ich meinen Körper optimal nach dem Absätzen der Verhütung unterstützen
naturheilkundliche Behandlungsansätze zum Ausleiten der Pille
Zeit für Ihre Fragen
Honorar
für gesetzlich versicherte Patientinnen: 175,-EUR
für privat-/ zusatzversicherte oder beihilfeberechtigt Patientinnen ist abhängig vom gewählten Versicherungstarif. Bitte informieren Sie sich vorab.
Eine Übersicht zu meinen Honoraren finden Sie hier
[…] Falls Sie über das Absetzen hormonellen Verhütungsmittel nachdenken, können Sie sich auch hier über eine naturheilkundliche Begleitung […]